Traditionen rund um eine Primiz

Die erste Messfeier in der Heimatgemeinde und ein Fest von und für die Gemeinde!

Tomerdingen mit Blick auf die Kirche von oben

Den Primiztag beginnen wir bereits am Abend zuvor mit einer Andacht in der Martinskirche. Diese sogenannte Erste Vesper des Sonntags dient immer der Eröffnung des Sonntags. Daher wird auch der Primiztag (20. Juli) bereits am Vorabend (19. Juli) mit einem Gottesdienst in der Martinskirche begonnen.
In diesem Rahmen wird das Primizgewand (Messgewand des Primizanten) geweiht. Neben dem Primizgewand ist es üblich, dass der Primiziant einen Primizkelch mit dazugehöriger Hostienschale und Patene (Hostienschale für den Priester) erwirbt. Als Primizkelch konnte ich einen schlichten, aber wunderbar erhaltenen Kelch ersteigern, der in Augsburg im 17. Jahrhundert gefertigt wurde. Der Primizkelch ist etwas Besonderes, da er nicht nur im Rahmen der Primiz liturgisch gebraucht wird, sondern während des Requiems auf dem Sarg des verstorbenen Priesters stehen soll. 

Am Primiztag selbst werde ich an meinem Elternhaus von einer Prozession abgeholt, anschießend ziehen wir gemeinsam zur Kirche. Die Prozession wird feierlich begleitet von Musik, Weihrauch und einer Kutsche. Die Primiz selbst ist im Kern eine Sonntagsmesse, freilich feierlicher gestaltet, da es das erste Mal ist, dass ein Neupriester die Hl. Messe feiert. Üblich ist, dass der Neupriester hierfür einen befreundeten Priester bittet, die Predigt zu halten.

Im Anschluss an den Gottesdienst feiern wir ein Gemeindefest. Der Tag wird am Abend mit einer Dankandacht und der Spendung des Einzelprimizsegens beschlossen.

Ihr Diakon Patrick Kurfess